Das Projekt „4+2=C“ entwickelt neue Curricula für die Weiterbildung von Fachkräften in Kfz- und Zweirad-Serviceberufen. Ziel ist es, innovative Kompetenzen für die Arbeit mit neuen Fahrzeugklassen (LEVs) zu schaffen und die Beschäftigungsfähigkeit sowie die Zugänglichkeit zu Arbeitsmöglichkeiten branchenübergreifend und inklusiv zu stärken.
Das Projekt
Im Entwicklungsvorhaben sollen Curricula für Weiterbildungen von Beschäftigten in Pkw- und Zweirad-Service-Berufen erarbeitet werden. Darin werden neue Kompetenzen so beschrieben, dass sie die Schnittflächen der Berufe abbilden, die aufgrund neuer (LEVs) Fahrzeugklassen zwischen und ergänzend zu bereits gefassten und ausgebildeten beruflichen Kompetenzen entstehen.
Die Curricula sollen die Grundlagen für ein sich anschließendes Modellprojekt schaffen, in dem modulare, niederschwellige Weiterbildungsangebote diejenigen Inhalte abbilden und adressieren, welche Kfz- und Zweirad-Mechatroniker: innen bzw. -Monteur:innen benötigen, um LEVs zu reparieren. Darüber hinaus soll die Struktur von Anleitungen für Ausbildungspersonal von Pkw- und Zweirad-Service-Werkstätten als offene Bildungsressourcen (OER) entstehen.
Ziel ist es, nicht nur die Beschäftigungsfähigkeiten der heute im 4+2-Rad- Bereich Beschäftigten zu erweitern, sondern auch die Zugänglichkeit zu Arbeitsmöglichkeiten für Personen zu gewährleisten, die sich einem unterrepräsentierten Geschlecht zuordnen und/oder über einen im Ausland erworbenen Abschluss verfügen. Dazu werden die Curricula in geschlechterneutraler Sprache und mindestens auch in Englisch entwickelt.
Das IBBF übernimmt im Projekt „4+2=C“ die zentrale Steuerung und Gesamtverantwortung. Als Projektleitung plant und organisiert das Institut sämtliche Entwicklungsphasen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Koordination der Curricula-Entwicklung: Das IBBF initiiert und moderiert Workshops mit Fachkräften aus der Praxis sowie mit externen Experten, um aktuelle und zukünftige Anforderungen an Weiterbildungen systematisch zu erfassen. Durch die Durchführung und Auswertung von Experteninterviews werden branchenspezifische Herausforderungen und Chancen identifiziert, die als Grundlage für die inhaltliche Ausgestaltung der Lehrpläne dienen. Darüber hinaus entwickelt das IBBF Qualitätskriterien, um sicherzustellen, dass die erarbeiteten Curricula sowohl praxisnah als auch zukunftsorientiert sind. Die Ergebnisse werden ausführlich dokumentiert und in geeigneter Form veröffentlicht. Neben der Prozesssteuerung übernimmt das IBBF auch die Organisation der regelmäßigen Reflexionsrunden zur Weiterentwicklung des Projekts.ibbf.berlin
Business auf Rädern bringt seine umfassende Erfahrung aus dem Bereich der mikromobilen Flotten in das Projekt ein. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Wartung, Instandhaltung und Optimierung von Zweirädern und leichten Elektrofahrzeugen (LEVs). Im Rahmen des Projekts liefert Business auf Rädern praxisnahe Einblicke in die spezifischen Anforderungen und Servicebedarfe moderner Zweiradflotten – von E-Bikes über E-Scooter bis hin zu Lastenrädern. Die Mitarbeit erfahrener Zweiradmeister stellt sicher, dass die Inhalte der neuen Curricula sowohl den aktuellen Stand der Technik als auch zukünftige Entwicklungen in der Branche abbilden. Darüber hinaus fungiert Business auf Rädern als wichtiger Netzwerkpartner: Das Unternehmen vermittelt den Kontakt zu weiteren Akteuren, wie Werkstätten, Zulieferern und Anwendern, sodass ein breites Spektrum an Erfahrungswerten in die Entwicklung einfließt. Als Interviewpartner liefert Business auf Rädern zudem wertvolle Praxisberichte und Erfahrungswissen, das direkt in die Curriculaentwicklung einfließt.business-auf-raedern.de/
Die Mobilitätshaus GmbH bringt als Innovationsgesellschaft der Autohaus Golbeck-Gruppe das Know-How eines etablierten Kfz-Servicebetriebes in das Projekt ein und steht somit für die Perspektive der Pkw-Branche. Mit langjähriger Erfahrung im Umgang mit verschiedenen Fahrzeugtypen, einschließlich innovativer Antriebstechnologien und digitaler Servicekonzepte, liefert das Autohaus praxisorientierte Beiträge zur Entwicklung der neuen Weiterbildungsinhalte. Das Mobilitätshaus unterstützt die Curriculaentwicklung aktiv durch die Bereitstellung von Fallbeispielen, die Mitgestaltung von Lerneinheiten und die Bewertung der entwickelten Inhalte aus Sicht der Praxis. Im Netzwerk des Autohauses werden Fachkräfte und Kunden eingebunden, um die Anforderungen aus dem realen Werkstattalltag zu integrieren. Darüber hinaus bewertet das Mobilitätshaus die neuen Curricula und gibt fundiertes Feedback wie Praxistauglichkeit und Wirksamkeit der neuen Weiterbildungsangebote in die betriebliche Praxis des Automotive Aftermarket überführt werden können.mobilitaetshaus.eu/
Am 1. November fiel der offizielle Startschuss für das zukunftsweisende Projekt „4+2=C“, das gemeinsam vom IBBF, Business auf Rädern und dem Mobilitätshaus/Autohaus Golbeck getragen wird. Bereits am 24. Oktober erreichte die Projektpartner der Zuwendungsbescheid, der den Weg für die Umsetzung ebnete. Ziel des Projekts ist die Entwicklung innovativer Curricula zur Stärkung der Kompetenzen von Fachkräften in Kfz- und Zweirad-Serviceberufen, insbesondere mit Blick auf neue Fahrzeugklassen und branchenübergreifende Qualifikationen.
Ein erster Meilenstein wurde am 5. November mit dem Kick-off-Workshop gesetzt: Vertreter aller beteiligten Partner kamen zusammen, um die gemeinsame Strategie und die nächsten Schritte zu definieren. Der Workshop bot eine Plattform für den intensiven Austausch zwischen Praxisexperten, Bildungsforschern und Branchenakteuren. Dabei wurden zentrale Anforderungen, Herausforderungen und Chancen der Weiterbildungslandschaft diskutiert und erste Impulse für die Ausgestaltung der neuen Lehrpläne gesammelt.